Was ist Bluthochdruck?

Blutdruck ist der Druck, der in den Gefäßen vorherrscht. Bei jedem Herzschlag wird Blut aus dem Herzen in die Blutgefäße des Körpers gepumpt. Dabei übt das Blut, je nach Blutdruck, einen unterschiedlichen Druck auf die Gefäßwand aus.

Der Grenzwert zum Bluthochdruck liegt bei 140/90 mmHg.

Natürlich paßt sich der Blutdruck unseren Aktivitäten an. Das heißt, daß nicht jeder Wert über 140/90 mmHg gleich zum Bluthochdruck wird. Bei körperlicher Anstrengung oder Sport steigt er völlig physiologisch z.T. weit über diesen Grenzwert hinaus an. Ebenfalls wird nicht ein einmalig gemessener Blutdruckwert von über 140/90 mmHg als Bluthochdruck bezeichnet. Vielmehr sollten erhöhte Werte mehrfach, an unterschiedlichen Tagen, nach einer Ruhezeit vor dem Messen von ca. 3-5 Minuten aufgetreten sein.

Das gefährliche dieser Erkrankung ist, daß die Betroffenen zumeist keine Beschwerden verspüren, erste Anzeichen falsch gedeutet oder nicht beachtet werden. Erste Anzeichen können z.B. Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Nasenbluten oder Sehstörungen sein.

Durch den erhöhten Druck im Kreislaufsystem werden besonders die Gefäße geschädigt. Davon betroffen sind besonders die Gefäße an Herz, Nieren, Augen und dem Gehirn. Die daraus entstehenden Folgeerkrankungen mit Koronarer Herzerkrankung, Herzinfarkt, Nierenversagen, Sehstörungen bis zur Erblindung, Schlaganfall, Demenz, Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und Potenzstörungen sind uns leider mittlerweile nur allzu bekannt.

Man sollte sich daher ab und zu den Blutdruck messen und bei Auffälligkeiten den Hausarzt aufsuchen. Dieser wird nach einigen Voruntersuchungen die Therapiebedürftigkeit festlegen. Sollte hierbei ein Bluthochdruck festgestellt werden, sollte zuerst der Lebensstil optimiert werden. Bei beginnendem Bluthochdruck können folgende Lebensstiländerungen den Übergang zu einer dauerhaften Blutdruckerhöhung verhindern oder verlangsamen:

Gesunde Ernährung: Salz- und cholesterinarme Kost, viel Obst, Gemüse und Getreideprodukte. Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren und häufiger Fisch, statt nur Fleisch. Mäßiger Alkohol- und Kaffeekonsum.

Rauchen einstellen: Wer dies befolgt kann unter Umständen sein Infarkt- und Schlaganfallrisiko um 50% senken!

Streß abbauen: Achten Sie auf Pausen, nehmen Sie sich Zeit. Autogenes Training und Yoga können hierbei sehr hilfreich sein.

Bewegung: Moderates Ausdauertraining senkt den Blutdruck! Eine empfehlenswerte Trainingshäufigkeit sind drei bis fünf Einheiten pro Woche, jeweils mit einer Dauer von ca. 30 Minuten. Erfahrungsgemäß ist es für den Anfang allerdings in vielen Fällen sinnvoll, erst einmal mit sehr kurzen Trainingseinheiten zu beginnen – durchaus mit einer Belastungsdauer von nur fünf Minuten – und das Pensum dann über Wochen langsam zu steigern, insbesondere wenn schon seit Jahren kein Sport mehr betrieben wurde.

Gewichtsreduktion: Bereits 5 kg weniger an Gewicht senkt den Blutdruck um 10 mmHg.

Ein bereits bestehender, medikamentös eingestellter Bluthochdruck lässt sich mit diesen Maßnahmen ebenfalls beeinflussen und gegebenenfalls Medikamente einsparen. Aus der Praxis kenne ich die Ängste der Blutdruckpatienten vor den Blutdrucktabletten. Die Angst man könne sich durch die „Chemie“ die Organe kaputt machen. Leider ist das Gegenteil Hauptbestandteil der täglichen Arbeit in einer Hausarztpraxis. Nicht die Medikamente, sondern ein schlecht oder nicht eingestellter Blutdruck schädigt die Organe nachweislich!

Autorin: Dr. med. Heidi Hölzke
Praxis für Innere Medizin - 2.OG
Tel.: 0621 - 59 581 100

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